Leben passiert uns nicht!

Leben passiert uns nicht!

Leben inszenieren wir. Haben Sie sich auch in der Sylvesternacht Dinge gewünscht, zum Beispiel  etwas weggewünscht?

 
Dann muss man sich leider die Frage gefallen lassen, warum höre ich nicht auf damit……daß ich immer wieder in existentielle Krisen schlidere, daß mir der Lebensmut fehlt, daß ich dick bin oder in Beziehungen lebe, die mich strapazieren. Es gibt etwas in uns, was diese Erscheinungen kreiert, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen. Das Opfer- Dasein ist uns irgendwie angenehmer, passender, denn es entbindet uns von der Verpflichtung Verantwortung zu übernehmen, uns selbst einzugestehen….mehr ist hier für mich nicht drin, mehr gestatte ich mir nicht und vor allem vor der Erkenntnis: Ich bin mächtig! Immer wieder liest man in der Spiritualität, daß einer der großen, schweren Schritte, der ist, unsere eigene Macht anzuerkennen. Das passt uns nicht wirklich, wir können mit Abhängigkeiten, ausgeliefert und Opfer von Lebensumständen sein besser umgehen, wir lassen uns da rein hängen, puuh erschöpft, geht nicht anders. Unermütlich legen wir diese Platte auf. Wir mögen es auch auf Dritte zu schimpfen, das löst etwas Angenehmes in uns aus, wenn keine lebende Person da ist, dann zuletzt eben auf Gott, der uns in der und der Sache hängenlässt. Eines jedoch ist glasklar, wir sind nicht nur Opfer, wir sind sowohl Täter, als auch Opfer, mein Leben „passiert“ mir nicht einfach und diese Sichtweise ändert einiges.
 
Das war die gute Nachricht. Die Schlechte ist, diese Dinge laufen unbewusst und irgendwas in uns glaubt, sie müssen uns bewusst werden, damit wir sie ändern können. Im vergangenen Psychotherapie Jahrhundert haben wir die Überzeugung etabliert, daß sich nur Dinge ändern, wenn sie uns bewußt gemacht werden, durch Familienaufstellung, Analyse, Gesprächstherapie oder was auch immer. Ist es wichtig herauszufinden, warum wir das tun, ob wir einen Anti- Glückspakt geschlossen haben oder ob eine Selbstbestrafungs Arie läuft? Ob unser Selbstwert keine wertvollen Lebensumstände zulässt? Ich glaube es ist nicht wichtig, es ist unser verstehsüchtiges Ego, was da bedient werden will. Die Suche dananch verlängert manchmal sogar diese Erscheinungen in unserem Leben noch, weil wir eben keine plausiblen Gründe finden, die der Prüfung standhalten: Ja, okay, das geht durch, das könnte der Grund sein. Natürlich schadet es nicht, herumzuforschen es sollte nur nicht l’art pour l’art werden, also Selbstzweck über den man dann die Wahrheit vergisst: Gott will die bestmöglichen, höchsten, schönsten Lebensumstände für uns. Es ist nicht Gott, der grausam ist, wir sind es, wir sind barbarisch, lieblos und streng mit uns selbst, unerbittlich und gnadenlos. Wir legen die Latte so hoch und versenken den Stachel wieder und wieder im eigenen Fleisch.
 
Deshalb, gönnen Sie sich es selbst an diesen schönen Neujahrstag….werden Sie ehrlich mit sich selbst, da darf man mal gnadenlos sein :) und bitten darum, ich möchte damit aufhören diese Lebensumstände zu kreieren, Schöpfung hilf mir dabei!