Nicht erst bekommen - schon haben!

Nicht erst bekommen – schon haben!

Ich musste kürzlich bemerken, daß in mir eine Art BEKOMMEN WOLLEN Reservoir festsitzt. So etwas massiv unerschütterliches, etwas snobistisch, arrogant, fordernd, kompromisslos, rachsüchtig, daß ich ziemlich pausenlos mit Energie versorge. Ich fragte mich, was um aller Welt willst Du denn dauernd bekommen? Woher kommt denn diese Haltung? Es fühlt sich an, wie eine unbeglichene Rechnung, die jetzt andere – unbeteiligte – begleichen sollen. Kaum hatte ich was bekommen ging es ja schon weiter, das BEKOMMEN WOLLEN bekommt Junge. Wie erschöpfend. Es ist so eine Art Kampf Perpetuum mobile. Ich dachte, jetzt sag ich Dir mal den Kampf an und began zu experimentieren:
 
In vielem leben wir in der Haltung, daß wir etwas bekommen möchten. Dies betrifft vor allem den Umgang mit anderen Menschen. Wir haben sehr genaue Vorstellungen davon, wie die chose so laufen soll. Wir wollen, daß Menschen sich so verhalten, daß wir das BEKOMMEN, was wir uns wünschen. In uns ist ENERGISCHE Forder- Energie, wir platzen schier aus allen Nähten. Wir empfinden es als unser gutes Recht, daß zu bekommen, was wir uns überlegen, da gibt es eigentlich keine Diskussion. In manchen Fällen probieren wir es nicht jahre – sondern jahrzehntelang, um den anderen zu dem Verhalten zu bringen, was wir für angemessen halten.
Auch wenn wir den Liebsten mit honigsüsser Stimme anseuseln, wenn darunter energetisch noch der Wolfs im Schafspelz versteckt ist sind wir schnell decouvriert. Vielleicht nicht sofort vom Liebsten, der sich über den anscheinenden Sinneswandel freut, jedoch von den Lebensgesetzen, die sehr zuverlässig funktionieren. Wie wir uns auch drehen uns wenden, wenn wir uns energetisch nicht richtig zu dem Thema, das wir bekommen wollen „aufstellen“ wird es nicht in unser Leben treten.
 
Entzieht man diesem BEKOMMEN WOLLEN Reservoir Energie, nährt man praktisch diese innewohnende Natter nicht mehr, wird es einem leicht ums Herz, Freude strömt ein und vor allem LEICHTIGKEIT. Alles steht auf Null sozusagen, ein für mich neues und sehr erfrischendes Gefühl. Im Fernsehen gibt es drei Frauen, die mir immer auffielen, weil sie so irrsinnig nett zu ihren Männern sind und die dann wiederum so irrsinnig nett sind zu ihren Frauen. Das ist Lady Isabel von Downton Abbey,  Little Dorrit aus dem gleichnamigen Film und Gwynewer aus Zauberer Merlin. Ich dachte immer, genauso will ich auch sein, werde aber wohl daran scheitern, daß ich nicht irrsinnig nett bin.
 
Plötzlich wusste ich, wie es geht, die wollen nichts bekommen, die haben schon, sie leben in dem Gefühl, daß sie es haben, denn  das Jetzt ist die Schwelle zum morgen und das Morgen wird dadurch modeliert, was JETZT gefühlt wird oder wie Krishnamurti es ausdrückt, willst Du frei sein, fange in der Freiheit an…..