About Masematte

About Masematte

Masematte ist eine Geheimsprache, die im 19. Jahrhundert in der Gegend um und in Münster gesprochen wurde. Sie war den zwielichtigen Elementen vorbehalten: fahrenden Händlern, Gelegenheitsarbeitern, Sinti, Bewohnern der Elendsviertel und wurde auch als Gaunersprache Deutschlands bezeichnet. Sie besteht aus Jiddisch, Rotwelsch, Westfälisch, Romanisch,  Slavisch und pseudo- lateinischer Studentensprache ( Endung z.b. auf us). Im Nationalsozialismus wurde sie mit der Zwangssterilisation, Deportation bis hin zur Ermordung derjenigen, die sie sprachen – vornehmlich Männer- eliminiert. Aber es gibt sie noch und wieder, sie schimmert durch die Alltagssprache in einzelnen Wörtern und kurzen Sätzen, bestand sie immer schon nur aus lediglich 500 Wörtern.

Sprache fasziniert mich und wenn es dann noch eine sogenannte Geheimsprache wie Masematte ist besonders und ich erkenne Parallelen zur Spiritualität. Natürlich gibt es DIE SPIRITUALITÄT und auch Forschung dazu und mehr oder weniger berühmte Vertreter. Jedoch, wenn es darum geht Spirituelles wirklich selbst zu fühlen bekommt sie etwas geheimes, vieles bleibt einem verborgen, man ahnt es, wünscht es, jedoch kommt es? Ist es (wirklich) da?  Auch die Spiritualität bewegt sich im Zwielicht. So wie Masematte gibt es sie für einige und für einige gibt sie nicht. Nicht viele „sprechen diese Sprache“. Liest oder hört man Spirituelles versteht man es und wiederum auch nicht, es scheint bekannt und unbekannt gleichzeitig, vertraut und fremd. Ultraneu und uralt. So ist es zumindest für mich.

Als ich die Homepage machte und dachte, wie nenne ich die Domain? kam plötzlich Masematte angeflattert, und ich fand, daß dieser Begriff zu einer praktischen Seite über spirituelle Erfahrungen passte. Im folgenden finden Sie einen Auszug masemattischer Ausdrücke.

kuranter Tokus – hübscher Hintern

am Tokus malochen- am Arsch lecken

achilen- essen

Alschke, auch Alsche, Olsche – Frau, Ehefrau, Alte

Beis – Haus

bekan – Ok, in Ordnung

beribbeln – bezahlen

beschucken – bezahlen

beseibeln – betrügen

bicken – kaufen, verkaufen

Bölkenpani – Rülpswasser (= Mineralwasser)

Bose – Fleisch

jovel – gut

Kabache – Haus

Klabache – verwahrlostes Haus

Keilof – Hund

Kippesfreier – Gehilfe ursprünglich vielleicht „Bauer“, häufig das ausersehene Opfer, der Kunde der Dirne

kneistern – schauen

Koten – Kleine(r), Kind

Laumalocher – fauler Arbeiter

Leeze – Fahrrad

Lichte – Stress

Lowi – Geld

Lowine – Bier

Matrele – Kartoffel

Newes – Bauch

Osnick – Uhr, Armbanduhr

Patte – Geldbörse

pien – Alkohol verzehren

Plempe – Säbel, Degen, Messer

Plinte – Hose

plümpsen – schwimmen

Primangelo – Zigarette, Zigarre

Schickermann – Betrunkener

schmusen – erzählen

schofel, schovel – schlecht, mies, gering, übel, niedrig

Seeger – Mann, Kerl

Tiftel – Kirche

Die hatte ’ne jofele Schmiege, ’nen toften Tokus und kurante Zohmen, war ein Schechtanim. Sie ging auf die Strehle und bewirchte Balachesen…..